Länderinformationen

Bereiten Sie sich auf Ihre Reise vor und genießen Sie die Vorfreude! An dieser Stelle finden Sie ausführliche Informationen zu Ihrem Reiseziel, wichtige Hinweise zur reisemedizinischen Vorsorge sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.


Israel

Steckbrief

Israel - Fakten

Ländername Staat Israel
Beste Reisezeit Juni, Juli
Fläche 20.770 km2
Hauptstadt Jerusalem
Bevölkerung 9.840.000
Sprache Hebräisch
Staats-/Regierungsform Parlamentarische Demokratie; keine schriftliche Verfassung, aber einzelne Grundgesetze
Staatsoberhaupt Itzchak Herzog (Awoda), Präsident des Staates Israel, Amtsantritt 07.07.2021
Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud), Premierminister des Staates Israel, Amtsantritt 29.12.2022; Nach den Terroranschlägen der Hamas (07.10.2023) am 12.10.2023 Bildung einer neuen Einheitsregierung mit Oppositionspolitiker Benny Gantz (Nationale Einheit).
Außenminister Israel Katz (Likud), Amtsantritt 02.01.2024
Währung Schekel
Zeitzone Asien/Jerusalem, UTC+2, UTC+3
Reiseadapter C, H
Kfz-Länderkennzeichen IL
ISO-3166 IL, ISR
Landesvorwahl +972
Website https://www.gov.il/
Reisepass & Visum Notwendig
Geeignet für Kultur, Outdoor, Meer, Feiern

Geographie

Israel gliedert sich in drei Landschaftsstreifen. Hinter der flachen Küste erstreckt sich eine Ebene, die im Norden in das Jesreeltal übergeht. Nur bei Haifa (Hefa) stößt das Karmelgebirge (Karmil) bis zum Mittelmeer vor. Das galiläische Bergland erreicht im Norden die höchsten Erhebungen. Von den Skihängen des Meronberges (1208 m) ist es nur eine kurze Distanz zum steil abfallenden Jordangraben mit subtropischen Temperaturen am See Genezareth (Kinneret), der 212 m u.d.M. liegt. Ein Großteil des Südens wird von der Negevwüste eingenommen. Das Tote Meer (yam Hamelah/Bahret Lut) ist mit 403 m u.d.M. die tiefste Stelle der Erdoberfläche und zählt zu den salzigsten Gewässern der Erde (27–31 % Salzgehalt).

Politik und Bevölkerung

In der parlamentarischen Republik Israel existiert bis heute noch keine schriftliche Verfassung. Grundlage des politischen Systems sind einzelne Gesetze und die Unabhängigkeitserklärung von 1948. Die 120 Mitglieder des Parlaments (Knesset) vertreten ein breites gesellschaftliches und religiöses Spektrum. Nur ein Sechstel der heutigen Juden Israels waren bereits vor der Staatsgründung in Palästina ansässig. Etwa 40 % sind Einwanderer und deren Nachkommen. Die Verteilung der Bevölkerungsgruppen entspricht auch der Gliederung nach der Religionszugehörigkeit: rund 75 % Juden, 20 % Araber, 3 % Christen und 1,7 % Drusen.

Geschichte und Kultur

Nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. begann die Vertreibung der Juden und eine lange Phase in der Diaspora, die durch Unterdrückung, Verfolgung und Vernichtung gekennzeichnet war. 1948 wurde die Republik Israel gegründet, obwohl die arabischen Nachbarn jeglichen Anspruch der Juden auf Palästina und damit die Existenz des Staates Israel bestritten. Vier Kriege waren das Ergebnis der Feindseligkeiten, aus denen Israel dreimal siegreich hervorging. Im Zuge des Sechstagekriegs von 1967 besetzten die Israelis den Gazastreifen, das Westjordanland, die Altstadt von Jerusalem, die syrischen Golanhöhen und die Sinaihalbinsel. Im Oktoberkrieg von 1973 verlor Israel einen Teil der Sinaihalbinsel. Der Friedensvertrag von 1979 mit Ägypten leitete auf lange Sicht eine Entspannung ein, die dann ab 1993 zu direkten Gesprächen mit der PLO und den arabischen Nachbarstaaten führte. Erster Schritt zur Lösung des Problems ist die palästinensische Selbstverwaltung im Westjordanland und im Gazastreifen. Nach dem Tod von Palästinenserführer Arafat Ende 2004 wurden die Friedensbemühungen zunächst wieder verstärkt und die palästinensische Selbstverwaltung im Westjordanland und im Gazastreifen eingeführt. Der fortgesetzte Siedlungsbau in den von Israel besetzten Gebieten erschwert einen Frieden mit den Palästinensern. Kultureller Brennpunkt der Menschheit ist Jerusalem, wo die drei großen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam heilige Stätten unterhalten.

Israel - Geschichte

1500 v. Chr. Hirtenstämme wandern aus Mesopotamien (heute Irak) nach Palästina ein
957 v. Chr. König Salomon errichtet den Ersten Tempel in Jerusalem
587 v. Chr. König Nebukadnezar II. zerstört den Ersten Tempel, ju"dische Diaspora beginnt
1099–1187 Die Kreuzritter missionieren, plu"ndern, bauen Festungen
1516–1917 Osmanische Herrschaft
1897 Theodor Herzl beruft ersten Zionistenkongress in Basel ein
1947 UN-Teilungsplan f. Palästina
1948 Gru"ndung des Staates Israel
1967 Israel erobert Golan-Höhen, Westbank sowie den Sinai
1987/2001 1. und 2. Intifada
2005–2014 Kriege im Gaza-Streifen
2018 USA erkennen Jerusalem als offizielle Hauptstadt Israels an
2020/21 Israel impft in der Corona-Pandemie große Teile der Bevölkerung weltweit am schnellsten
Juni 2021 Benjamin Netanyahu wird nach 15 Jahren als Premierminister von Naftali Bennett abgelöst
Klimadaten
Kommunikation & Adressen

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft

Daniel Frish St. 3 | Tel Aviv | Tel. 03 6 93 13-13 | tel-aviv.diplo.de

Honorarkonsulate der Bundesrepublik Deutschland

Hanassi Ave. 98 | Haifa | Tel. 04 8 38 14 08 | haifa@hk-diplo.de

Neviot St. 5 | Eilat | Tel. 08 6 37 51 53 | eilat@hk-diplo.de

Vertretung in den Palästinensischen Gebieten

Mo–Fr 9–12 Uhr | Berlin St. 13 | Ramallah | Tel. 02 2 97 76 30 | ramallah.diplo.de

Österreichische Botschaft

Sason Hogi Tower | Abba Hillel St. 12 | Ramat Gan | Tel. 03 6 12 09 24 | bmeia.gv.at/botschaft/Tel-Aviv

Schweizer Botschaft

Hayarkon St. 228 | Tel Aviv | Tel. 03 5 46 44 55 | eda.admin.ch/telaviv

Notrufe

Polizei: Tel. 1 00; Magen David Adom (Rotes Kreuz): Tel. 1 01; Feuerwehr: Tel. 1 02

Internetcafés & wlan

Die WLAN-Ausstattung in Israel ist gut. Fast alle Hotels, christliche Hospize und Jugendherbergen bieten ihren Gästen Zugang zum Internet.

In Tel Aviv gibt es fast u"berall ein offenes City-WLAN-Netz – sogar am Strand; auch am Ben-Gurion-Flughafen kann man sich kostenlos einloggen. In den Städten hat fast jedes Café einen Internetzugang.

Post

Ein weißer Hirsch auf rotem Grund ist das Kennzeichen der Postämter. Geöffnet sind sie So bis Do von 8.30 bis 12.30 u. 15.30 bis 18 Uhr, Fr 8.30 bis 12.30 Uhr. Postkarten nach Europa kosten 7,40 NIS, Briefe ebenfalls ab 7,40 NIS.

Telefon & Handy

Deutsche Mobiltelefone funktionieren im ganzen Land. Wenn du länger bleibst, lohnt sich eine israelische Sim-Karte. Die Schalter der verschiedenen Mobilanbieter liegen in der Ankunftshalle des Ben-Gurion-Flughafens oder auf der Allenby Steet in Tel Aviv.

Ländervorwahlen: Deutschland 0049, Österreich 0043, Schweiz 0041, Israel 00972, palästinenische Gebiete 00970

Innerhalb Israels wird bei nationalem Anruf in eine andere Region/Stadt die 0 der Vorwahl vor der Festnetznummer mitgewählt. Von Deutschland aus entfällt nach der Landesvorwahl die 0.

Zeitungen

Von den rund zwei Dutzend israelischen Zeitungen sind die „Jerusalem Post“ (konservativ) und „Ha’aretz“ (linksliberal) die einzigen Tageszeitungen, die in Englisch erscheinen. Ha’aretz ist die einzige regierungskritische Zeitung; ihr liegt eine Beilage der US-amerikanischen „International Herald Tribune“ bei.

Feiertage, Feste & Veranstaltungen

Veranstaltungen

Februar/März

Purim: Karneval anlässl. der Rettung der persischen Juden. Mit Straßenpartys

April

Pessach (Passah, Passover): Erinnerung an den Auszug aus Ägypten. Außer Mazzen gibt es in dieser Zeit keine Backwaren!

Mai/Juni

Yom Ha Shoa Holocaust-Gedenktag

Yom Ha Atzmaut: Der Tag, an dem am 14. Mai 1948 die Unabhängigkeit des Staates Israel ausgerufen wurde. Vor allem auf dem Rabin Square in Tel Aviv geht es hoch her.

Midburn, midburn.org/en: Ende Mai treffen sich ca. 8000 Menschen in der Wu"ste, um nach den Regeln des legendären Festivals Burning Man aus den USA zu feiern.

Shavout: An diesem Taghat Gott den Kindern Israels die Zehn Gebote gegeben.

Israel Festival, israel-festival.org.il: Drei Wochen im Mai und Juni gastieren ausländische Theater-, Tanz- und Musikensembles.

August

Jerusalem Wine Festival, imj.org.il: Vier Tage werden die besten Weine des Landes prämiert.

September

Rosh Ha Shanah: Ju"disches Neujahr, (Septe. 2020–Sept.2021 = Jahr 5781.)

Yom Kippur: Der Tag der Versöhnung. Religiöse Juden fasten; die anderen genießen die Stille – an diesem Tag geht nichts.

Sukkoth: In Erinnerung an den Exodus wohnen Juden in Hu"tten aus Palmwedeln.

November/Dezember

Chanukkah: Lichterfest zur Erinnerung an Judas Makkabäus. 8 Tage lang wird jeden Tag eine Kerze angesteckt.

Mobilität vor Ort

Auto

Die Straßen sind gut ausgebaut, das Straßennetz im Land ist sehr dicht. Es bestehen Anschnallpflicht und Tempolimits (50 km/h in Ortschaften, 80 km/h auf Landstraßen, 90 km/h auf Autobahnen). Die Promillegrenze liegt bei 0,0. Straßen- und Hinweisschilder sind meist dreisprachig. Anhalten und parken ist an den blau-weißen Bordsteinmarkierungen erlaubt, an den rot-weißen verboten, an den gelb-roten wird sofort abgeschleppt. Pannen- und Abschleppdienst leistet der israelische Automobilclub MEMSI (Zentrale: Memsi House | Harakevit St. 20 | Tel Aviv | Tel. 03 5 64 11 11 | memsi.co.il).

Bahn

Zu"ge fahren von Tel Aviv entlang der Ku"ste nach Norden u"ber Haifa nach Akko bzw. nach Su"den bis Ashdod. Man gelangt auch von Tel Aviv in den Negev bis Beersheva und Dimona. Zudem gibt es eine Strecke zwischen Jerusalem und Tel Aviv – ein topmoderner Expresszug (Fahrpläne und Preise: unter rail.co.il) bringt dich durch das ju"däische Bergland und macht die Fahrt nach Jerusalem zum Erlebnis, denn dabei u"berwindest du 800 Höhenmeter ganz ohne Stau. Vom Flughafen nach Tel Aviv kostet die Zugfahrt ca. 16 NIS und dauert 10 Min., nach Jerusalem ca. 25 NIS u. 25 Min.

Busse

Busse sind das meistbenutzte und billigste Verkehrsmittel (eine Fahrt von Tel Aviv zum Ben-Gurion-Flughafen kostet ca. 10 NIS/40 Min., nach Jerusalem ca. 10 NIS/1 Std.). Alle wichtigen Ortschaften werden von den gru"nen Egged-Bussen (Petah Tikya | Bareket St. 4 | Tel Aviv | Tel. 03 6 94 88 88 | egged.co.il) angefahren. Die fu"r Tel Aviv zuständige Kooperative heißt Dan (Tel. 03 63 94 44 | dan.co.il | 1 Fahrt in der Innenstadt: 5,90 NIS). Mit wenigen Ausnahmen verkehren die Busse von 5 bis 23.30 Uhr (außer am Shabbat!). Infos in allen zentralen Busbahnhöfen (hebr. Tahanat Merkasit).

Lediglich fu"r Zu"ge kann man nach wie vor normale Tickets kaufen; fu"r den Bus jedoch gilt die RavKav-Karte, mit der man bequem durchs ganze Land fährt. Sie kann in jedem Bus oder an jeder Station mit beliebig viel Guthaben aufgeladen werden (plus 5 NIS fu"r die Karte selbst). Erhältlich ist sie an jeder größeren Station, in Bussen oder AM/PM-Supermärkten.

Taxi

Taxis sind in Israel so teuer wie in Deutschland. Städtische Taxis haben Taxameter, deren Gebrauch Pflicht ist. Schlägt der Fahrer vor, diesen auszuschalten, ist es meist nicht zu deinem Vorteil. Trinkgeld wird angenommen, ist aber nicht nötig. Mit der Smartphone-App GETT Taxi bestellt man bequem mit einem Klick und kann digital bezahlen. Überlandstrecken haben feste Tarife, die Fahrer besitzen Preislisten – z. B. kostet eine Fahrt vom Ben-Gurion-Flughafen nach Tel Aviv ca. 120–150 NIS (je nach Gepäck) und dauert 30 Min., nach Jerusalem ca. 230 NIS und 40 Min. Die gelben Sherut-Taxis verkehren innerhalb und zwischen den wichtigsten Städten – vor allem am Shabbat sind sie Überlebensretter. Sie fahren erst los, wenn genu"gend Fahrgäste Platz genommen haben, und lassen dich an deinem Wunschhalt raus. Bei Überlandstrecken fahren sie von den zentralen Busbahnhöfen ab.

Freizeit & Genießen

Essen und Trinken

Die Bewohner, Köche und Genießer des Landes mischen gerne die Traditionen ihrer Vorfahren und Nachbarn. Europäische Juden machen Gemu"seeintöpfe, bei den jemenitischen Einwohnern wird jedes Gericht in Öl geschwenkt, und bei McDonald’s gibt es koschere Maxi-Menu"s.

Man speist französisch, marokkanisch oder österreichisch, russisch, ungarisch oder polnisch, und u"berall gesellen sich orientalischer Einfluss und eine Prise Kreuzku"mmel hinzu. Auf die arabische Ku"che in guten Restaurants in Ostjerusalem und in allen anderen größeren Städten muss man heute nicht mehr verzichten. Israelische Palästinenser oder aus arabischen Ländern eingewanderte Juden haben ihre Kochku"nste glu"cklicherweise bewahrt.

Hummus ist heilig

Das gemeinsame Essen ist zentraler Baustein der Kultur, und man hält immer und u"berall an, um noch kurz Hummus zu tanken. Denn die Kirchererbsenpaste lieben alle Israelis gleichermaßen. „Wo gibt es den besten Hummus?“, ist ein wunderbarer Eisbrecher fu"r jede Gesprächssituation – und kann fu"r minutenlange Diskussionen sorgen. Zum Hummus gibt es viele Kleinigkeiten zum Naschen und Wu"rzen wie z. B. Zwiebeln, Oliven, eingelegtes Gemu"se, Zitronensaft, gehackten Knoblauch, Harif (gru"ne Chilipaste) sowie Zhoug (Chili mit Petersilie und Koriander).

Frisch und frischer

Das israelische Fru"hstu"ck ist u"ppig und nicht unbedingt su"ß: Hier regieren Feta und Oliven, Tahin und Salat, Fru"chte und auf verschiedene Arten zubereitete Eier. Fu"r Vegetarier ist das Leben in Israel ein Genuss. Das Gemu"se ist immer frisch und auf dem Markt in Hu"lle und Fu"lle vorhanden.

Viele biblische Speisen haben in Israel ihre Bedeutung bis heute behalten. Das runde Rosh-Ha-Shanah-Brot symbolisiert Glu"ck, das Shabbat-Brot ist geflochten, die Größe der Challah-Brote hängt vom jeweiligen Feiertag ab. Pittah-Brot aus Weizenmehl, Salz, Hefe und etwas Öl begleitet viele Gerichte.

Hauptsache koscher

Was fälschlicherweise mit der ju"dischen Ku"che in Zusammenhang gebracht wird und als Begriff auf jeder Speisekarte Jerusalems auftaucht, ist das Schlu"sselwort koscher. Auf Hebräisch bedeutet es rein und sauber, und das biblische Regelwerk erlaubt und definiert, ob die Zutaten der Speisen und ihre Zubereitung den religiösen Vorstellungen des Alten Testaments entsprechen. Erlaubt ist nach Mose das Fleisch jener Tiere, die „ganz durchgespaltene Klauen haben“ und zugleich „widerkauen“, also Ziegen, Rinder und Schafe. Schweine und Kamele erfu"llen diese Bedingungen nicht. Als einzige Schlachtform ist das Schächten erlaubt, das Ausblutenlassen des toten Tiers.

Als unrein gelten Kaninchen, wild lebende Vögel und Meerestiere, „die weder Schuppen noch Kiemen haben“. Hummer, Muscheln, Krabben oder Aal stehen deshalb auf keiner koscheren Speisekarte. Vergebens wirst du in einem koscheren Restaurant auch Fleisch mit einer Sahnesauce suchen, denn die ju"dischen Essensregeln (Kaschrut) verlangen die strikte Trennung von Fleisch und Milch. Sogar ein zeitlicher Abstand von mindestens sechs Stunden ist zwischen dem Verzehr von Fleisch und Milch einzuhalten. Nach einem Fleischmenu" Kaffee mit Milch zu trinken, verstößt damit gegen das Reinheitsgebot. Um ganz sicher zu gehen, haben koschere Restaurants und strenggläubige Familien sogar zwei getrennte Ku"chen. Traditionelle Essensvorschriften und moderne Ku"che mu"ssen jedoch kein Widerspruch sein. Das zeigen viele gute Restaurants, die Hervorragendes nach den Geboten zaubern.

Aus Meer und See

Die Israelis mögen Fisch, abgeschmeckt mit Knoblauch, Zitronensaft und Paprika, und sie grillen ihn gern auf Holzkohle. Israel deckt seinen Bedarf durch Ku"sten- und Hochseefischerei im Mittelmeer oder aus Zuchtteichen. Selbst der beru"hmte St.-Peter-Fisch, der heute rund um den See Genezareth angeboten wird, weil Petrus und die anderen Ju"nger hier einst ihre Netze auswarfen, stammt nur zum Teil aus diesem See.

Das wohl bekannteste aller ju"dischen Fischgerichte ist der Gefillte Fisch – eine undefinierbare, zusammengepresste Fischmasse. Das Gericht stammt wohl aus Polen. Polnische Juden pflegten seit Jahrhunderten gekochten – und deshalb oft zerfallenen – Fisch zur Stabilisierung mit einer gelatineartigen Sauce aus Zucker und Mandeln zu bedecken.

Weinwelt Israel

Es ist das Verdienst der Rothschilds, dass man heute in Israel vorzu"gliche einheimische Weine trinken kann. 1886 schenkte Baron Edmond zionistischen Siedlern, die sich an den Westhängen des Carmel-Gebirges niedergelassen hatten, mehrere Weinpressen. Weil hier Klima und Böden stimmen, konnten Juden nach 2000 Jahren im Gelobten Land wieder koschere Weine fu"r ihre religiösen Feiern herstellen. Heute ist die Carmel Winery im Zikron Yaakov unter den mehr als 200 Winzerbetrieben die größte in Israel. Nicht nur in den Bergen Galiläas und auf den von Israel annektierten (syrischen) Golan-Höhen wird Wein angebaut – gerade der Negev hat sich zu einer erstklassigen Weingegend inklusive Weinroute gemausert. Fu"r den Restaurantbesuch reicht informelle Kleidung, selbst in den feinen Restaurants. Es gilt ein allgemeines Rauchverbot in allen Restaurants.

Trinkgeld

In Israel ist Trinkgeld eine Selbstverständlichkeit. Nicht immer wird es in einer Restaurantrechnung aufgefu"hrt. Wenn kein Trinkgeld im Preis eingeschlossen ist, wird es erwartet. 10 bis 15 Prozent sind angemessen.

Einkaufen und Shoppen

Die Wahrheit tut manchmal weh. Aber so ist es nun mal: Israel ist teuer. Hohe Steuern und Importzölle treiben die Preise vieler Waren in die Höhe. Mit den Nachbarn wird selten Handel betrieben. In Tel Aviv kauft man zwar am besten, aber dafu"r auch am teuersten ein; sogar die Bazare liegen hier u"ber dem Preisniveau der anderen Städte.

Eine handvoll Schlamm

Schon Kleopatra soll vor mehr als zweitausend Jahren im Toten Meer fu"r ihre Schönheit geplanscht haben. Und sogar der Schlamm ist gesunde Kosmetik! Am besten buddelst du ein bisschen, birgst das schwarze Nass mit den Händen aus den Löchern in der Tiefe und reibst dich ein. Solltest du das hohe Gut als Schönheitssouvenir mitbringen wollen, bietet sich Ahava (ahava.com) im Kibbuz Mizpe Shalem an.

Heiliges aus dem heiligen Land

In Jerusalem und rund um den See Genezareth gibt es das größte Angebot an bibelbezogenen Souvenirs des Landes. Aber nicht nur die Christen verkaufen ihre Kreuze als Devotionalien – sogenannte Judaica gibt es an jeder Ecke. Dazu zählen Davidstern- Kettenanhänger und Shabbat- Kerzenhalter.

Mix it, baby!

Der Stil der 80er- und 90er-Jahre, dazu eine Prise Bohème, Farbenmut der Tranceszene und orientalische Stickereien – die israelische Mode ist ein Mix. Wie die Kleidung von Helena Blaunstein alias Frau Blau (Hahashmal 8) oder Mizo (Shabazi St. 51 | mizo.co.il) in Tel Aviv. In der Modest Fashion nehmen sich Designerinnen der religiösen Frau an, die sich dezent aber stylisch kleiden möchte z. B.: Chana Marelus (chanamarelus.com).

Zwischen Schmuck und Streetfood

Jede Stadt hat ihren Bazar. Es gibt Kitsch und Plastik, Kupfer, Gemu"se und Obst, Gewu"rze, Stoffe. Zu den bekanntesten zählen in Tel Aviv der Carmel Market, der Levinsky-Markt oder in der Nahalat-Binyamin-Straße der gleichnamige Ku"nstlermarkt. In Haifa shoppt man billig im Talpiot-Markt. In Jerusalem findet man Souvenirs im Altstadtbazar und Nahrungsmittel in Machane Yehuda, im neuen Teil der Stadt.

Beim Shoppen cool bleiben

Wer auch an Sommertagen einkaufen möchte, findet Zuflucht in einer der zahlreichen Malls des Landes. Das größte Einkaufszentrum der heiligen Stadt ist die Jerusalem Malcha Mall mit 260 Läden auf drei Etagen. In Eilat ist alles noch eine Umdrehung bombastischer: Zieh dir Schlittschuhe an und kombinier Ice-Skating und Shopping in der Ice Mall Eilat. Im Tel Aviv Port, dem ehemaligen Hafen im Norden Tel Avivs, und im Sarona-Viertel findest du ebenfalls Boutiquen inklusive Klimaanlage.

Für die Daheimgebliebenen

Was zerbricht nicht im Koffer, bleibt lange gut und macht was her bei den Lieben daheim? In Israel findest du unendliche Souvenir-Optionen: frisch gepflu"ckte Jaffa-Orangen; Carmel-Wein; Salzstu"cke aus dem Toten Meer; orientalische Gewu"rze – hmm! Ein Stu"ck Halva (bleibt lange gut!), arabischen Kaffee mit Kardamom, eine Dose Tahin und … und … ach, du findest schon was.

FKK

Textilfreies Baden, selbst „oben ohne“, ist in der Öffentlichkeit nicht gestattet und man wird schief angeschaut.

VorspeisenHauptgerichteSnacksDessertsGetränke

Falafel In schwimmendem Fett gebratene Hummusbällchen – meist mit Salat in einer Brottasche gereicht
Tabbouleh Salat aus geschrotetem Weizen, mit viel Petersilie, Minze und Zitronensaft
Hummus Sämiger Kichererbsenbrei, gewu"rzt mit Zitronensaft, Knoblauch, Ku"mmel und Tahin, serviert mit warmem Pittah-Brot oder zu gekochten Bohnen; dazu frischer Salat und Oliven
Kebab Gegrillte oder gebratene, gut gewu"rzte Hackfleischbällchen von Rind oder Hammel
Schaks Chuka Pochierte Eier in Tomaten-Paprika-Sauce
Schawarma Geröstetes Hammel- oder Hu"hnchenfleisch, frisch von einem rotierenden Fladen geschnitten und mit Salat meist in einem Pittah-Brot serviert
Burekas Blätterteiggebäck in allen Geschmacksrichtungen
Jachnun Über Nacht gebackener Teig, mit gehackten Tomaten und Eiern serviert
Mazze Ungesäuertes Brot
Hamentashen Dreieckige, mit Marmelade, Sirup oder Zuckerguss gefu"llte Plätzchen; eine Spezialität an Purim
Malabi  Su"ßes Milchdessert mit Rosenwasserzucker und Krokant
Halva Su"ße Sesampastete aus Tahin, wahlweise mit Pistazien oder Nu"ssen
Arak Anisschnaps, gern als Shot serviert oder mit Grapefruitsaft
Stichworte

Heimatland

Französisch von links, Englisch von rechts. Der Verkäufer schreit auf Hebräisch, die Kundin schimpft auf Russisch. Eine jemenitische Großmutter feilscht mit dem nordafrikanischen Brotverkäufer, eine Gruppe amerikanischer Teenager geht vorbei – so erlebst du den Gang u"ber einen Markt schon mal. Israelis sind ein bunter Haufen. In Israel leben Einwanderer aus der ganzen Welt. Man hört alle Sprachen, sieht alle Haar- und Hautfarben, hört französische Chansons und isst dazu Borschtsch.

6,5 der mehr als 8 Mio. Israelis sind Juden. 1,8 Mio. sind Araber, die sich wiederum in Muslime, Christen sowie Drusen – eine arabische Minderheit im Carmel-Gebirge – aufteilen. Die meisten arabischen Christen Israels leben in Haifa und Nazareth. Israelis sind auch die mehr als 400 000 ju"dischen Siedler in der Westbank und ca. 155 000 Juden, die im annektierten Ostjerusalem wohnen. Jeder, der ju"dische Wurzeln nachweisen kann, wird mit Kusshand in Israel aufgenommen. Aber wer ist eigentlich Jude? Nach staatlicher und religiöser Definition (Halacha) jeder, der eine ju"dische Mutter hat. Dabei ist die ju"dische Bevölkerungsgruppe alles andere als homogen. Da sind die aschkenasischen Juden (mit Vorfahren aus Nordund Osteuropa), die Mizrahi (arabischstämmige Juden) sowie die Sephardim von der iberischen Halbinsel (heute Spanien und Portugal). Sie alle verbindet ihre Religion – und trennt gleichzeitig die Kultur, die Ku"che, die Musik, die Namen. Aschkenazi lachen u"ber den orientalischen Techno der Mizrahi, und Sephardim verziehen bei der polnischer Graupensuppe das Gesicht. Auch das ist Israel.

Gebotswirrwarr

10 Gebote? Daru"ber können fromme Juden nur lachen! 613 Glaubensregeln (Mitzvot) hat Gott den Ultraorthodoxen und strenggläubigen Haredim (Gottesfu"rchtige) auferlegt. Viele studieren ihr Leben lang in einer Thoraschule (Jeshiva) und erhalten fu"r diese Tätigkeit vom Staat Israel Sozialhilfe. Auch von der Wehrpflicht sind sie bislang ausgenommen und ziehen damit oft Unmut aus der säkularen Gesellschaft auf sich. Dabei sind die Herren mit Schläfenlocken, Hut, Bart und langem Mantel lediglich eine bestimmte Gruppe religiöser Juden – da sind die Kabbalah-Mystiker, die Chassidim aus New York, die tanzenden Nachmans aus der Ukraine, die marokkanischen Anhänger des Rabbi Baba Sali. Kurz: Das Judentum hat viele Gesichter. Manche Juden machen am Shabbat nicht einmal das Licht an, andere arbeiten das ganze Wochenende. Grundlage der monotheistischen Religion ist der Talmud (hebr.: Studium, Lehre), eine Sammlung ju"discher Glaubensregeln aus dem 6. Jh., zu der auch die Thora gehört, die hebräische Bezeichnung fu"r die biblischen Fu"nf Bu"cher Mose.

Sehnsuchtsort

„Wohin auch immer ich geh, ich gehe immer nach Israel”, sagte schon der beru"hmte Rabbi Nachman im 18. Jh., der aus der Ukraine stammte. Laut Genesis hat Gott den Juden ein „Eretz Israel“ (Land Israel) bis zum Jordan versprochen. Ein solches Reich gab es schon mal – das Königreich Israel existierte nach biblischer Überlieferung von etwa 1010 v. Chr. bis ca. 926 v. Chr. unter den Königen Saul, David und Salomon. Schließlich war es jedoch der Zweite Weltkrieg und die Idee des Zionismus, die die Juden aus der Zerstreuung – der Diaspora – zuru"ck ins heilige Land gefu"hrt hat. Nach Jahrhunderten der Pogrome und Verfolgung solle dort jeder in Wohlstand und in Freiheit leben, schreibt der österreichische Schriftsteller Theodor Herzl in seinem Buch „Der Judenstaat“ 1896. Über hundert Jahre später existiert dieser Staat wirklich – und ist doch so umstritten wie eh und je.

Autonomiegebiete

Gerade der Konflikt mit den Palästinensern hat Israel in den letzten Jahren weltweit Kritik eingebracht – aber mach dir keine Sorgen, wenn du verwirrter aus dem Urlaub zuru"ckkehrst, als du es bei deiner Abreise gewesen bist. Dieser Konflikt ist ein komplexes Zusammenspiel aus politischen, religiösen und geografischen Interessen der ganzen Region.

A-, B- und C-Gebiete zerreißen das Westjordanland in unterschiedliche administrative Zonen, in denen entweder die palästinensische Autonomiebehörde (PA) oder das israelische Militär (IDF) die Oberhand haben. Seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 hält Israel die syrischen Golan-Höhen und den größten Teil der Westbank besetzt – obwohl das gemäß Völkerrecht rechtswidrig ist. Die ju"dischen Siedlungen im Gaza-Streifen räumte Israel 2005 und schloss alle Grenzu"bergänge. Doch spontane Straßensperrungen, die Mauer, Checkpoints sowie Militärposten machen einen Durchblick sogar fu"r Palästinenser fast unmöglich und erschweren das Reisen auf eigene Faust. Eine Fahrt durch die Gebiete gibt dir jedoch die Möglichkeit, ebenfalls die palästinensische Sicht der Dinge zu begreifen.

Zungenbrecherei

Auf den Autobahnschildern in Israel stehen alle Orte in drei Sprachen (Englisch, Arabisch, Hebräisch). Modernes Hebräisch (Ivrit) hat durch die europäischen Einwanderer, die so gar nicht die Zunge und das R rollen konnten, einige seiner semitischen Klänge verloren. Nur Israelis mit arabischer Muttersprache beherrschen noch einzelne dieser Halslaute. Die Aussprache ist daher fu"r Deutsche leicht zu erlernen. Wäre da nur nicht dieses Alphabet! Manchmal ist das Lesen fu"r Anfänger ein Rätselraten. Die Vokale werden im privaten Gebrauch selten mitgeschrieben, und die Druckschrift will auf den ersten Blick rein gar nichts mit der Schreibschrift zu tun haben.

Wie der Staat Israel ist auch die moderne Sprache des Landes in einem Kraftakt rund 1700 Jahre später aus dem Nichts wiederbelebt worden – etwa ab dem Jahre 200 hörte Hebräisch nämlich auf, Alltagssprache zu sein. Danach wurde sie lediglich in religiösen Kontexten gesprochen; bis heute gilt sie den strenggläubigen Juden rein als Sprache Gottes. Fun Fact: In der Kabbalah wird jedem Buchstaben sogar ein Zahlenwert zugeordnet und damit nach versteckten Bezu"gen und Nachrichten in der Thora geforscht (Numerologie).

Nahostkonflikt

Wo beginnen? Wo aufhören? 1917 sicherten die Briten den Juden die „Errichtung einer nationalen Heimstätte fu"r das ju"dische Volk in Palästina“ öffentlich zu. Gleichzeitig hatten sie den arabischen Nachbarn Zugriff auf das Stu"ckchen Land versprochen – und behielten es schließlich einfach selbst, bis die Israelis 1948 ihre Unabhängigkeit ausriefen. Seitdem bestimmen kriegerische Auseinandersetzungen die Region: Der Sechs-Tage-Krieg, zwei Libanonkriege, der Yom-Kippur-Krieg, drei Gaza-Kriege – in regelmäßigen Abständen kommt es zwischen Israel und seinen Nachbarn zu Krach. Die Armee ist daher fu"r viele Israelis bis heute essenzieller Bestandteil ihrer Existenz. Sowohl junge Männer als auch Frauen leisten mehrere Jahre (zw. 2 und 4 Jahre) beim Militär ab.

Noch immer gilt die UN-Resolution von 1947 mit ihrem Zwei-Staaten-Beschluss als geeigneter Weg fu"r einen Frieden im Nahen Osten. Deshalb erkennen mehr und mehr Staaten Palästina als einen eigenen Staat (an der Seite Israels) völkerrechtlich an, während auf der anderen Seite die Erzkonservativen Israels Siedlungen bauen und US-Präsident Donald Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennt.

Kibbuzim

Sie trockneten die Su"mpfe, sie kämpften im Unabhängigkeitskrieg in Sandalen und Shorts – die Bewohner des Kibbuz (Kibbuznikim) sind die braungebrannten Helden der Gru"ndungsgeschichte Israels. Als Anfang des 10. Jhs. die ersten ju"dischen Einwanderer das Land betraten, schlossen sie sich in kleinen Gemeinschaften zusammen. Hier war man geschu"tzter, hier teilte man die gleichen Sorgen – hier teilte man eigentlich alles. Denn die urspru"nglichen Kibbuzim wurden nach sozialistischen Prinzipien verwaltet. Gemeinsam melkte man die Ku"he, bestellte die Felder, erzog die Kinder, pflegte die Alten. Im Kibbuz machte niemand Karriere, im Kibbuz hungerte jedoch auch niemand. 

Als nach dem Zweiten Weltkrieg europäische Flu"chtlinge ins Land strömten, waren die Kibbuzim erste Anlaufstelle, um sich in der neuen, staubigen Heimat zurechtzufinden und Hebräisch zu lernen. In den 1960ern und 1970ern waren die israelischen Dörfer auch bei Europäern beliebt – ganze Wellen an Volontären pflu"ckten Pfirsiche und zupften Unkraut. Heute sind nur noch wenige Kibbuzim u"brig, die die alten Ideale vertreten. Viele sind zu Hotels geworden, andere verschwunden, manche zu einer losen Dorfgemeinschaft (Moshav) geworden, wo zwar noch gemeinsam Landwirtschaft betrieben, aber auch außerhalb des Dorfs gearbeitet wird.

Musikmix

Mit der Musik verhält es sich wie mit dem Essen: Einwanderer aus aller Herren Länder haben Instrumente und Rhythmen ihrer Vorfahren zu einem wilden Geflecht verbunden. Nordafrikanischer Takt mit progressivem Rock, arabischer Hip-Hop mit chassidischer Volksmusik. Um dich auf deine Reise einzustimmen, kannst du in Arik Einstein, Matti Caspi, Shalom Hanoch und Shmulik Kraus hineinhören. Fu"r die Juden mit Background aus Afrika und arabischen Ländern ist Sänger Eyal Golan unangefochten der König des sogenannten Mizrahi-Pops. Die linksliberale Protestbewegung der 1980er-Jahre hörte Singer-Songwriter Ehud Banai, und seit Berlin fu"r Israelis das Kulturnirwana ist, bestimmen Techno und Elektronik das Radio und die Clubs der großen Städte.

Palästinenser

Jedes Jahr am 15. Mai geben Palästinenser im ganzen Westjordanland einen Schlu"ssel an ihre Kinder und Enkel weiter. Schlu"ssel zu ihren ehemaligen Häusern in Haifa, Nazareth und Jaffa, die sie mit Einzug der Israelis hinterlassen mussten. Auf der einen Seite der Mauer wird der 15. Mai als Unabhängigkeitstag gefeiert, auf der anderen Seite als Nakba (Tag der großen Katastrophe) gedacht. Die Schlu"ssel sind dabei Ausdruck des sogenannten „Right of Return” des palästinensischen Volkes in ihr Mutterland. Viele Palästinenser leben bis heute in Flu"chtlingslagern in Jordanien, Syrien und im Westjordanland. Sie fu"rchten, ihr Ru"ckkehrrecht aufzugeben, sobald sie sich an einem neuen Ort fest niederlassen.

Derzeit sind die Palästinenser ein Volk ohne Territorium und ohne eine kontinuierliche Vertretung ihrer nationalen Rechte. 1,2 Mio. Palästinenser leben in Israel, ca. 2 Mio. in der Westbank und ca. 1,5 Mio. im Gaza-Streifen. Und sogar 40 bis 65 Prozent der Einwohner Jordaniens sind Palästinenser! Im Laufe der Jahre haben sich ihre politischen Ziele und die ihrer größten Organisation, der PLO (Palestine Liberation Organization), geändert. Die PLO erkannte offiziell die Existenz Israels an, 2005 wurde Mahmoud Abbas zum neuen Präsidenten gewählt. Im Gaza-Streifen gewann jedoch die fundamentalistische Hamas und verschärft durch regelmäßige Raketenabschu"sse die Situation. Israel reagiert mit Bombardierung und Isolierung des Gaza-Streifens.

2015 nahm auch die Gewalt aus dem Westjordanland wieder zu: Während der „Messer-Intifada” griffen junge Palästinenser zur Waffe. Viele fu"hlten sich an die ersten beiden Intifadas (arab. fu"r „sich erheben, abschu"tteln”) erinnert. Denn zweimal zuvor wehrten sich die Palästinenser bereits mit Streiks, Protesten, Steinwu"rfen, Bombenattentaten. Nach der Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem kam es 2018 zu Auseinandersetzungen an der Grenze zu Gaza, die – im Sinne der Schlu"sselsymbolik – von den Organisatoren als „Great March of Return“ betitelt wurden. Durch den Vorstoß der USA zur Zweistaatenlösung drohen weitere Auseinandersetzung und die israelische Annexion seiner Siedlungen im Westjordanland.

Bloss nicht!

Zu viel Brot mit Hummus essen

Wer Hummus nicht gewohnt ist, findet sich oft im Food-Koma wieder. In Kombi mit dem Pitabrot wird Hummus zu einem Klumpen im Magen – lieber Zwiebel, Gewu"rzgurke oder Gabel zum Schaufeln nutzen.

An Yom Kippur ins Auto steigen

Am heiligsten aller ju"dischen Feiertage steht das Leben still. Kein Geschäft ist geöffnet, kein Auto unterwegs. Die Straßen werden dann von Kindern unsicher gemacht. Sogar auf den Autobahnen spazieren die Leute!

Den falschen Aufzug benutzen

Da der Herr am Shabbat die Arbeit untersagt, du"rfen fromme Juden keinen Fahrstuhlknopf dru"cken. In den Hotels hält ein Aufzug automatisch samstags in jedem Stockwerk. Dauer bis zum Zimmer im 25. Stock: eine halbe Stunde.

Sich vor den Sirenen erschrecken

Am Holocaust-Gedanktag oder Memorial-Day wird man mittags von einer ohrenbetäubenden Sirene aufgeschreckt. Keine Angst – das ist eine landesweite Schweigeminute, bei der die Menschen innehalten und stehend mit gesenktem Haupt den Opfern gedenken – auch wenn sie gerade auf der Autobahn sind.

Ärgern über das Geschäft "Heiliges Land"

Religiosität und irdisches Abzocken erlebt man hier oft zusammen. Dornenkronen werden als teure Souvenirs angeboten, Holzkreuze gegen Gebu"hr ausgeliehen und am Grab Jesu steht immer ein Geistlicher, der um eine Spende bittet.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsbürger

Es gibt ein Inlandsflugnetz (Tel Aviv - Eilat), zahlreiche Busverbindungen und ein Eisenbahnnetz. Die Promillegrenze beträgt 0,5. Außerhalb von Ortschaften ist vom 1. November bis 31. März auch tagsüber Abblendlichtpflicht.

Am Schabbat verkehren viele öffentliche Verkehrsmittel nicht. Fahrten in ultra-orthodoxe Viertel am Schabbat sollten vermieden werden, am Yom-Kippur-Tag wird empfohlen, auf Fahrten zu verzichten.
Die Anmietung von Mietwagen in Israel ist problemlos möglich. Aus versicherungstechnischen Gründen dürfen damit aber grundsätzlich keine Straßen in den Palästinensischen Gebieten befahren werden. Ausgenommen sind die Straße 1 von Jerusalem zum Toten Meer und die Straße 90 im Jordantal.

  • Führen Sie bei Reisen in Israel und den Palästinensischen Gebieten stets ein Ausweisdokument mit.
  • Im Zweifelsfall prüfen Sie bitte die Mietbedingungen für Mietwagen genau.

Der deutsche Führerschein ist ausreichend.

Bei Besuchen der Altstadt von Jerusalem, orthodoxen Vierteln und der Palästinensischen Gebiete verzichten Sie auf kurze Hosen/Röcke und nicht schulterbedeckende Kleidung.

Homosexuelle Handlungen zwischen Männern sind in den Palästinensischen Gebieten strafbar. Bisher ist allerdings kein Fall bekannt geworden, in dem Ausländer wegen homosexueller Handlungen strafrechtlich belangt wurden. Schwerer als die strafrechtliche Verfolgung fällt jedoch die gesellschaftliche Diskriminierung ins Gewicht: Homosexualität ist im Westjordanland und im Gazastreifen weiterhin ein soziales und religiöses Tabuthema.

  • Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für.

Für den Handel und Schmuggel von Drogen sind harte Strafen vorgesehen.

Auch bei der unerlaubten Ein- und Ausfuhr wilder Tiere drohen hohe Geld- oder gar Haftstrafen bis zu zwei Jahren. Informationen erteilt das Israel Ministry of Environmental Protection.

Landeswährung ist der neue Schekel (ILS). Kreditkarten werden als Zahlungsmittel vielerorts akzeptiert. Bargeld kann an entsprechend gekennzeichneten Geldautomaten mit Kredit- als auch teilweise mit Debitkarten (Girocard) abgehoben werden. Der Umtausch von EUR und USD ist problemlos möglich.

Für die direkte Einreise aus Deutschland ist keine Impfung erforderlich. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist eine Gelbfieberimpfung bei Einreise nachzuweisen.

  • Stellen Sie einen vollständigen Impfschutz gegen Poliomyelitis sicher. Es wird eine Auffrischimpfung empfohlen, wenn die letzte Impfung vor mehr als 10 Jahren verabreicht wurde, siehe (siehe Poliomyelitis).
  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A und Poliomyelitis, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B und Tollwut empfohlen. Für einen Langzeitaufenthalt in den Palästinensischen Gebieten wird zudem noch eine Typhusimpfung empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die .

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe auch Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Beim West-Nil-Fieber handelt es sich um eine durch Zugvögel verbreitete, von tagaktiven Mücken auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. Die Infektion verläuft überwiegend klinisch unauffällig, in seltenen Fällen können jedoch schwere neurologische Symptome auftreten. Eine Schutzimpfung oder spezifische Behandlung existiert nicht, siehe West-Nil-Fieber

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von West-Nil-Fieber im Rahmen der Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. Nur ein kleiner Teil der an Cholera infizierten Menschen erkrankt und von diesen wiederum die Mehrzahl mit einem vergleichsweise milden Verlauf. Die Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Cholera.

  • Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.

Einige durch Mücken oder Zecken übertragene Infektionskrankheiten kommen vor, sind insgesamt aber selten (Leishmaniasis, West-Nile Fieber, Phlebotomus Fieber). Insektenschutz beachten (z. B. Repellentien, Moskitonetz, langärmlige Kleidung).

In Israel ist es an mehreren Orten zu einem Wassersport-assoziierten Ausbruch von Leptospirose gekommen.

Das Versorgungsniveau in Israel ist gut bis sehr gut, die Notfallversorgung und Entbindungen erfolgen ausschließlich im dafür bestens etablierten staatlichen Gesundheitssystem. In den Palästinensischen Gebieten ist das Versorgungsniveau deutlich eingeschränkt. Krankenwagen dürfen die Grenze zu Israel nicht passieren. Eine Auslandskrankenversicherung mit Rückholoption im Notfall ist empfehlenswert.

  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch eine reisemedizinische Beratungsstelle, einen Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte sind z. B. über die zu finden.

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss

Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger

Reisewarnung

Überblick

Stand -
(Unverändert gültig seit: )

Gesundheitsvorsorge

Übersicht

Israel hat ausgezeichnete medizinische Einrichtungen und Urlauber können alle Erste-Hilfe-Zentren und Unfallstationen in Anspruch nehmen. Gesundheitszentren sind mit einem roten Davidsstern auf weißem Grund gekennzeichnet. In den palästinensischen Gebieten muss mit Einschränkungen gerechnet werden. Über die deutsche Botschaft in Tel Aviv (s. Adressen) ist eine Liste deutschsprachiger Vertrauensärzte erhältlich.

Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung und Reiserückholversicherung wird empfohlen.

Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.

Essen und Trinken

Leitungswasser ist in der Regel gechlort und relativ sauber, es können jedoch unter Umständen leichte Magenverstimmungen auftreten. Für die ersten Wochen des Aufenthaltes wird daher abgefülltes Wasser empfohlen, welches überall erhältlich ist. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist. Milch, Milchprodukte, Fleischwaren, Geflügel, Obst und Gemüse können unbesorgt verzehrt werden.

Impfungen

Titel Besondere Vorsichtsmaßnahmen Gesundheitszeugnis erforderlich
Gelbfieber 1 -
Cholera Nein -
Typhus 2 -
Malaria Nein -
Essen & Trinken - -

Anmerkungen Impfungen

[1] Bei Einreise aus einem der von der WHO ausgewiesenen Gelbfieberendemiegebiete ist eine Impfung gegen Gelbfieber nachzuweisen.

[2] Typhus kommt vor (eine Impfung ist besonders bei Reisen in die palästinensischen Gebiete zu erwägen). Die WHO fordert alle Reisenden, die Israel verlassen und sich länger als 4 Wochen in Israel aufgehalten haben, sich gegen Poliomyelitis impfen zu lassen und dies in einem Impfausweis zu belegen.
 

Andere Risiken

Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden. 

Hepatitis A tritt auf, Hepatitis B ist endemisch. Impfschutz gegen Hepatitis A wird empfohlen, bei Langzeitaufenthalten und bei Kindern und Jugendlichen auch gegen Hepatitis B.

Die durch Schmetterlingsmücken übertragene Leishmaniose kommt selten vor. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel. 

HIV/Aids ist eine Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.

Tollwut kommt vor. Überträger sind u.a. streunende Hunde und Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Zeckenbissfieber kommt landesweit vor. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.

Pass- und Visabestimmungen

Notwendige Einreisedokumente

Titel Pass erforderlich Visum erforderlich Rückflugticket erforderlich
Deutschland Ja 1 Ja
Österreich Ja Nein Ja
Schweiz Ja Nein Ja
Andere EU-Länder Ja Nein Ja
Türkei Ja Ja Ja

Reisepassinformationen

Allgemein erforderlich, muss noch mindestens 6 Monate über den Aufenthalt hinaus gültig sein.

Visainformationen

Ein Visum ist allgemein erforderlich, ausgenommen sind für einen touristischen Aufenthalt von bis zu 3 Monaten u.a. Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder, die einen Einreisestempel kostenlos bei der Einreise erhalten:

EU-Länder und Schweiz ([1] Deutschland: nur Personen, die nach dem 1. Januar 1928 geboren sind, können visumfrei einreisen.)
 

Einreise mit Kindern

Deutsche: Elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren oder noch gültiger maschinenlesbarer Kinderreisepass (dieser wird seit dem 1.1.2024 nicht mehr ausgestellt; bereits vorhandene Kinderreisepässe können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit entsprechend der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder genutzt werden).

Österreicher: Eigener Reisepass.

Schweizer: Eigener Reisepass.

Türken: Eigener Reisepass.

Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern.
Achtung: Minderjährige unter 16 Jahren, die allein oder in Begleitung eines Elternteils reisen, sollten eine Vollmachtserklärung der jeweils nicht mitreisenden Erziehungs- bzw. Aufenthaltsbestimmungsberechtigten mitführen. Außerdem müssen Minderjähre eine Kopie ihrer Geburtsurkunde und die Kopien der Reisepässe ihrer Eltern bzw. ihrer Sorgeberechtigten mit sich führen. 

Bearbeitungsdauer

Ca. 2-3 Wochen, je nach Nationalität verschieden. Wenn eine Rückfrage in Israel notwendig ist, manche Nationalitäten auch 4-6 Wochen.

Expressbearbeitung in Berlin: 3 Konsulararbeitstage. 

Bei persönlicher Antragstellung am selben Tag möglich.

Gültigkeit

Das Visum ist im Allgemeinen für eine einmalige Einreise innerhalb von drei Monaten gültig. Gerechnet wird ab dem Tag der Visaausstellung.
Das Besuchsvisum berechtigt zu einem Aufenthalt von bis zu drei Monaten ab dem Einreisetag (entscheidend ist der Einreisestempel). Das Transitvisum ist für einen zweitägigen Aufenthalt gültig.

Aufenthaltsverlängerung

Eine Verlängerung ist gegen eine Gebühr möglich, Beantragung bei den Büros des Innenministeriums.

Visaarten und Kosten

Touristen-, Studenten- und Transitvisum.

Kosten

Unterschiedlich je nach Reisezweck, Anfragen an die konsularischen Vertretungen.

Deutschland, Österreich

B/2-Besuchervisum: 25 €.

B/1-Arbeitsvisum: 51 €.

Schweiz

B/2-Besuchervisum: 26 CHF.

Die Bearbeitung ist für türkische Antragsteller kostenlos.

Mitreisende Kinder visumpflichtiger Reisender, Deutsche, die vor 1928 geboren sind, und türkische Staatsbürger erhalten das Visum kostenlos bei der konsularischen Vertretung.

Antrag erforderlich

Touristenvisum:
(a) 1 Antragsformular (downloadbar auf der Website der zuständigen diplomatischen Vertretung).
(b) 1 aktuelles Passfoto (5 x 5 cm).
(c) Reisepass, der bei der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig ist.
(d) Reserviertes Rück- oder Weiterreiseticket.
(e) Gebühr (per Überweisung mit Kopie des Belegs oder bei persönlicher Beantragung per Kreditkarte (außer Diners Club)).
(f) Unterkunftsnachweis (Einladung oder Hotelbuchungsbestätigung).
(g) Nachweis ausreichender Geldmittel (Kontoauszüge und Gehaltsbestätigung der letzten 3 Monate).
(h) Ggf. Aufenthaltsgenehmigung/Arbeitserlaubnis für Deutschland, Österreich oder die Schweiz, die bei der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig ist.
(i) Eine Arbeitsplatzbestätigung / Arbeitslosen- oder Sozialhilfebescheinigung / Rentenbescheid / Studentenbescheinigung mit Finanzierung des studentischen Aufenthaltes (z.B. Bafögbescheinigung, Stipendiennachweis) / o. Ä.
(j) Nur deutsche Staatsbürger, die vor 1928 geboren sind, müssen zusätzlich ein ausgefülltes Erklärungsformular abgeben (betrifft Zugehörigkeit zur NSDAP), downloadbar auf der Internetseite der zuständigen diplomatischen Vertretung.

(k) Nachweis einer Auslandskrankenreiseversicherung.

Geschäftsvisum zusätzlich:
(l) Einladungsschreiben der Firma in Israel.
(m) Entsendungsschreiben der Firma mit genauen Angaben zur Reise und Beschäftigungsnachweis.

Visumbeantragung für mitreisende Kinder:
Falls Kinder mitreisen, gilt für alle Kinder, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben:
(a) Reisepass, Aufenthaltsgenehmigung, Passfoto, Antragsformular und Flugreservierung wie oben.
(b) Kopie der Heiratsurkunde.
(c) Kopie der Geburtsurkunde des Kindes.
(d) Eine von beiden Eltern (oder dem Erziehungsberechtigten) unterschriebene Einverständniserklärung, dass das Kind reisen darf (oder beide Unterschriften auf dem Antragsformular).
(e) Kopie des Reisepasses der Mutter / des Vaters mit erkennbarer Unterschrift - oder Sorgerechtbescheinigung / Scheidungsurkunde, wo das Sorgerecht vermerkt ist.

Bei postalischer Beantragung ist ein frankierter Einschreiben-Rückumschlag beizulegen.

Geld

Geldwechsel

Fremdwährungen dürfen nur in hierzu berechtigten Banken und Hotels umgetauscht werden. Der Geldwechsel vor Ort bietet die besten Kurse. Auch am Flughafen gibt es Wechselmöglichkeiten. Nicht ausgegebene Landeswährung sollte vor der Abreise zurückgetauscht werden. Wer die Hotelrechnung oder manche Einkäufe in Fremdwährung bezahlt (vor allem in US-Dollar, Pfund Sterling oder Euro), ist von der Mehrwertsteuer befreit.

Währung

1 Neuer Israelischer Shekel = 100 Agorot. Währungskürzel: NIS, ILS (ISO-Code). Banknoten sind im Wert von 200, 100, 50 und 20 NIS im Umlauf. Münzen im Wert von 10, 5, 2, 1 und ½ NIS sowie 10 Agorot.

Devisenbestimmungen

Ein- und Ausfuhr von Landes- und Fremdwährungen ist unbegrenzt, es besteht jedoch Deklarationspflicht ab einem Betrag im Gegenwert von 50.000 NIS (Formular 84a). Anden Grenzübergängen Nizana, der Fluss Jordan sowie Yitzhak Rabin besteht Deklarationspflicht ab einem Betrag im Gegenwert von 12.000 NIS sowie am Grenzwert Allenby in Höhe von 2000 Dinar. Für die Ausfuhr von Landeswährung muss vor der Abreise bei der örtlichen Bank eine Genehmigung eingeholt werden (höhere Beträge nicht empfohlen, da hohe Umtauschkursverluste im Ausland). Ausfuhr von Fremdwährungen in Höhe des bei der Einreise deklarierten Betrages.

Kreditkarten

Internationale Kreditkarten werden in größeren Hotels, Geschäften und Autoverleihfirmen akzeptiert. Weitere Informationen vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.

Reiseschecks

Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich.

Für Israel werden US$- und Euro-Reiseschecks empfohlen. Sie können in Griechenland landesweit in den Städten in einigen Banken, in Wechselstuben und in Postämtern zu hohen Gebühren eingelöst werden.

Öffnungszeiten der Bank

So-Do 08.30-12.00, So, Di, Do + So 16.00-18.00 Uhr. Am Tag vor einem jüdischen Feiertag ist meist nur vormittags geöffnet. Die Banken um Ben Gurion Flughafen sind durchgängig geöffnet.

Zollfrei Einkaufen

Überblick

Folgende Artikel dürfen im Handgepäck zollfrei nach Israel eingeführt werden:

250 g Tabakwaren (entsprechend z.B. 200 Zigaretten, die in einer Schachtel sind) (Personen ab 18 J.);
1 l Spirituosen (Personen ab 18 J.);
2 l Wein (Personen ab 18 J.);
250 ml Parfüm oder Eau de Cologne;
Geschenke bis zum Wert von 200 US$ (außer alkoholischen Getränken, Tabakwaren, gebrauchte Aufnahmegeräte, Kameras, Fernsehgeräte, Fernglas, persönlcher Schmuck, Musikinstrumente, Campingausrüstung, Sportausrüstung, ein Zelt, ein Fahrrad ohne Motor), davon maximal 3 kg Lebensmittel (einzelne Lebensmittel dürfen 1 kg nicht überschreiten).

Verbotene Importe

Falschgeld, obszöne Waren und Waren die gehacked wurden, illegale Glücksspielprodukte, gefälschte Rechnungen, gebrauchte Verpackungen für pflanzliches Material, Detektoren für Radarstörsender, verbotene Spiele, Tränengaskanister in der Form von Schusswaffen, explosive und brennbare Substanzen, gebrauchte landwirtschaftliche Geräte, Gegenstände, die dem Konsum von Drogen dienen, Waren, mit denen zur Gewalt, Terrorismus oder Rassismus angestiftet werden kann, Waren, die Bezug zu einer terroristischen Vereinigung haben, Blumen, Pflanzen, Samen, Frischfleisch, frisches Obst und Gemüse, Medikamente ohne Rezept, Drogen, Messer ohne legitimen Nutzen wie für den Haushalt, Beruf, Kunsthandwerk etc. und Dolche.

Quellenangaben
  • Marco Polo - Israel, MAIRDUMONT GmbH & Co. KG, 2020-16, 2021-16, 2021-14, 2019-13, 2013-11, 2009-10
  • DuMont Die Welt - Atlas mit Länderlexikon, DuMont Reiseverlag, 2015-04
  • Israel - Reise- und Sicherheitshinweise, Auswärtiges Amt, Stand - 04.09.2024 (Unverändert gültig seit: 25.08.2024)
    Haftungsausschluss: Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
  • Der Reiseführer, Columbus Travel Media Ltd., Stand - 04.09.2024 (Unverändert gültig seit: 25.08.2024)
    Information: Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger werden mit freundlicher Genehmigung von Columbus Travel Media veröffentlicht. Alle Angaben ohne Gewähr.
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